Linksverkehr – rechts-links-rechts
Wie jeder von uns hörte ich schon in der Schule von diesem markanten Unterschied, doch meine momentane Verwirrung hätte ich nie für möglich gehalten. Der Linksverkehr auf dieser Insel bezieht sich nicht nur auf den Straßenverkehr, sondern ebenfalls auf den Zugverkehr. Man beachte hier bei, dass sowohl Bahnsteige als auch Bushaltestellen auf der anderen Seite vorzufinden sind. Das Suchen nach der richtigen Haltestelle wird außerdem durch die große Anzahl an Bussen erschwert, wobei diese nicht unbedingt an der jeder Haltestelle entlang einer Straße halten.
Gestern bin ich das erste Mal in einem englischen Auto mitgefahren und mir wurde der Beifahrersitz angeboten. Erfreut öffnete ich die Tür…=) Könnt ihr euch vorstellen wie erstaunt die Autofahrerin war, dass ich gleich an meinem zweiten Tag mit ihrem Auto fahren wollte=)
Die größten Schwierigkeiten habe ich beim Überqueren von Straßen; egal ob Haupt- oder Nebenstraße. Dieser Vorgang läuft meistens folgendermaßen ab:
Ich gehe an eine Straße heran und schaue wie gewöhnlich von links nach rechts und zurück – schon an dieser Stelle registriert mein Unterbewusstsein, dass irgendetwas mit den Autos nicht stimmt. Wenn die Straße frei ist, setze ich einen Fuß auf die Straße und – das ist der Moment an dem mein Unterbewusstsein Signale an meine Sinneswahrnehmung schickt – ich schrecke zurück, ziehe die Blicke der Autofahrer auf mich und trete zurück auf den Fußweg nur um erneut auf meine nächste Chance zu warten.
In London und anderen größeren Städten Englands werden aufgrund dieser Verwirrung extra für Touristen gelbe Pfeile mit der Aufschrift „Look right, Look left“ an den Zebrastreifen angebracht und für Autofahrer gibt es rote Pfeile für die Armaturen, welche in Deutschland dann gedreht werden können.
Zusammenfassend: Die liebe Josi hat mir ein wunderschönes Buch, genannt „Gebrauchsanweisung für England“ von Heinz Ohff, geschenkt, welches ich in Zukunft an passenden Stellen zitieren werde. Hier nochmals ein offizielles dickes Dankeschön an dich, Josi! Dieser Heinz Ohff schreibt unter anderem zur Problematik des Linksverkehrs:
„Fußgängern sei allerdings selbst bei Verkehrsampeln in größeren Städten extreme Vorsicht angeraten. Einbiegende Autos haben Vorfahrt vor Fußgängern, auch wenn deren Ampel bereits Grün zeigt, eine schwer verständliche Regel, und für den, der es anders gewohnt ist, lebensgefährlich genug.“
So gebt mir noch ein paar Tage, hoffentlich nicht Wochen, bis ich mich außer Lebensgefahr auf den Straßen bewegen kann.
Ambulanz auf zwei Rädern
Auf der Rückreise von Rügen haben Adrian und ich einen netten Sanitäter von den Maltesern getroffen und er sagte, dass die Waldschlößchenbrücke eine weitere Hilfe für das schnellere Erreichen der Einsatzstellen darstellt. Ich habe eine weitere Variante in Leeds kennengelernt, die Papa vielleicht dem Stift vorschlagen könnte, welches sofort die neuen Umweltbestimmungen unterstützen würde. Die Rettungsdienste der Großstädte Leeds, Sheffield und London haben begonnen, einen Rettungsdienst auf Fahrrädern mit gelben Fahrradtaschen und einer gelben Weste mit der Aufschrift „Ambulance“ einzurichten. Da ich sehr neugierig war, habe ich einen Sanitäter angesprochen und er erklärte mir, dass der Rettungsdienst auf Fahrrädern viel schneller in den engen Straßen der Großstädte vorankommt als die Autos. Vorwiegend kümmern sich die Radler aber um die armen und auf der Straße lebenden Menschen. Vielleicht wäre es auch eine Idee für Dresden, wo doch soviele neue Fahrradwege und die neue Brücke in Pieschen gebaut wurden.
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